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Feuchteschutz

Neben dem wärmetechnischen Verhalten eines Gebäudebauteils mit seinen Auswirkungen auf den Heizwärmeverbrauch ist auch sein feuchtetechnisches Verhalten von großer Bedeutung. Ein längerfristig erhöhter Feuchtegehalt in einem Bauteil kann zu Feuchteschäden und zu durch Schimmelbildung ausgelösten hygienischen und gesundheitlichen Problemen der Nutzer führen. Um dies zu vermeiden, muss der Feuchtegehalt kritischer Bauteile geprüft und bewertet werden.

Dazu jedoch ist das vielen bekannte sogenannte Glaser-Verfahren nicht ausreichend geeignet, da es sich um ein mit stationären Zuständen unter pauschalen Blockrandbedingungen arbeitendes Verfahren handelt. Es berücksichtigt weder den kapillaren Feuchtetransport im Bauteil noch dessen sorptive Aufnahmefähigkeit für ausfallende Feuchte. Es kann weder kurzfristige Ereignisse abbilden noch Regen und Strahlung berücksichtigen. Das Glaser-Verfahren ist somit nur für die feuchteschutztechnische Bewertung eines Bauteils gedacht.

Sobald eine realistische Simulation der Wärme- und Feuchtezustände eines Bauteils unter standortbedingten Klimaverhältnissen benötigt wird, ist das WUFI Verfahren anzuwenden. WUFI steht für Wärme Und Feuchte Instationär und wurde am IBP entwickelt. Es liefert eine realitätsnahe Berechnung des instationären hygrothermischen Verhaltens von mehrschichtigen Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen. Somit ist es u.a. möglich die Austrockenzeit von Bauteilen, die Tauwassergefahr in Bauteilen, den Einfluss von Schlagregen auf Außenbauteile, die Auswirkungen von Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen und das hygrothermische Verhalten von Dach- und Wandkonstruktionen bei Nutzungsänderung oder in unterschiedlichen Klimazonen zu bestimmen.

Die DIN 4108 "Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden", die auch das Glaser-Verfahren regelt, schließt im Teil 3 die Anwendung des Glaser-Verfahrens für die Berechnung begrünter Dächer sowie des Austrocknungsverhaltens von Rohbauoder Niederschlagsfeuchte ausdrücklich aus. Sie empfiehlt im Anhang A (normativ) die Verwendung numerischer Simulationsverfahren – dazu zählt WUFI – für Konstruktionen oder Randbedingungen, die mit dem Glaser-Verfahren nicht beurteilt werden können, wie zum Beispiel im Fall von Dachbegrünungen, Abgabe von Rohbaufeuchte, Aufnahme von Niederschlagswasser oder anderen Außenklima- und Nutzungsbedingungen.

Wir sind in der Fraunhofer IBP - Referenzenliste für WUFI-Auftragsberechnungen gelistet und verfügen hier über langjährige Erfahrung.

Das Vorgehen
Eine WUFI Simulation erfolgt folgendermaßen:

1. Erfassen des Geometriemodells des zu berechnenden Bauteils als Grundlage für die Berechnung

2. Erfassen der Materialkennwerte der verschiedenen Bauteilschichten

3. Festlegen der Klimarandbedingungen sowie Anfangsbedingungen

4. Festlegen der Feuchtequelle

5. Berechnung

6. Ergebnis und Bewertung

Es ergibt sich eine verlässliche Bewertung der untersuchten Konstruktion in Bezug auf das Feuchteverhalten des Bauteils und man erhält die Sicherheit, dass unzulässige Feuchte- und weitere daraus resultierende Schäden vermieden werden.

Beispiel für ein Geometriemodell